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Zendepot P2P-Folge – Was nicht gestimmt hat

Zendepot P2P-Folge – Was nicht gestimmt hat

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Vielleicht kennst du folgende Situation? Du hast von etwas Ahnung, bist in dem Thema echt gut. Beschäftigst dich regelmäßig damit. Plötzlich kommt Jemand, der dir über das Thema was erzählt. Leider stimmen viele Aussagen nicht und glänzen mit Halbwahrheiten. Würdest du dich über so etwas aufregen? 

Ich hab es getan. 

Aber um was geht es überhaupt?

Die Zendepot P2P-Kredite-Folge

Die Tage hat Holger – der Kopf hinter dem Zendepot Podcast – eine neue Folge veröffentlicht.

Diese Folge trägt den Titel „Warum ich niemals in P2P investieren werde“ (Link zur Folge). Natürlich habe ich mir diese Folge angehört. Ich mag Zendepot sehr und höre öfters rein.

In seiner gewohnt ruhigen und strukturierten Art, erzählt Holger, warum er niemals in P2P-Kredite investieren würde.

Im Grundsatz hat er völlig recht, P2P-Kredite sind ein Investment mit sehr hohem Risiko. Ein Totalverlust ist möglich! Nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch. Das hat die jüngste Vergangenheit gezeigt. Erst die Mintos Ausfälle und dann kam noch der Scam Verdacht bei Grupeer dazu.

Etwas enttäuscht bin ich aber von der Argumentation. Gerade bei den Begründungen hat man gemerkt – Holger hat sich noch nie groß mit dem Thema P2P-Kredite beschäftigt. Hier sind ihm einige Fehler unterlaufen, die ich ihm so gar nicht zugetraut hätte. Es wäre besser gewesen für, wenn Zendepot P2P Folge etwas besser zu recherchieren.

Zendepot P2P Folge: Die Risiken – was ist richtig und was nicht?

In den nachfolgenden Abschnitten möchte ich ein paar Punkte richtigstellen, die in dieser Zendepot Podcast Folge nicht korrekt dargestellt wurden. Mir geht es nicht darum mit dem Finger auf jeden Fehler hinzuweisen. Fehler passieren – keine Frage.

Auch will ich kein Klugscheißer sein, denn ich weiß: Klugscheißer kann keiner leiden.

Aber die P2P-Kredite und auch das Crowdinvesting werden häufig und von vielen nicht richtig verstanden und da sind solche Podcast-Folgen natürlich nicht gerade hilfreich. Also Holger, bitte nicht falsch verstehen aber bei deiner großen Reichweite ist es echt schade, dass über einige Punkte falsch informiert wurde, auch wenn das Fazit also solches natürlich korrekt ist.

Rückkaufgarantie

Bei der Rückkaufgarantie, auch Buyback Garantie genannt, ging es direkt los. Holger betont, dass die Rückkaufgarantie keine Garantie ist, sondern eher eine Pseudo-Sicherheit ist. Das ist noch vollkommen korrekt.

Die Garantie ist keine Garantie. Nichtmal eine wirkliche Sicherheit, sondern eher ein loses Versprechen. Die Rückkaufgarantie hängt an einer Liquidität.

Soweit war die Zendepot P2P Folge noch korrekt. Irgendwo muss das Geld ja herkommen. Holger sagt in seinem Podcast, dass die P2P-Plattform die Rückkaufgarantie bezahlt.

Und das ist falsch!!

Die Darlehensanbahner selbst leisten die Rückkaufgarantie!
Und genau hier liegt der Hund begraben. Diesem Irrtum sitzen viele Investoren auf. Nach dem Motto: Die P2P-Plattform XY ist so groß, die machen so viel Gewinn, die werden mir meine paar Ausfälle schon bezahlen können.

Die P2P-Plattform ist eine reine Schnittstelle zwischen den Darlehensanbahnern und uns Investoren. Die P2P-Plattformen bieten Dienstleistungen und Services an, haben aber mit den Krediten und deren Vergabe überhaupt nichts zu tun!

Zendepot und der Weg zur finanziellen Freiheit

In den letzten Jahren erzielten wir Investoren auf den P2P-Plattformen ganz gute Renditen. Holger geht auf Erfahrungsberichte von P2P-Bloggern ein und nennt eine Rendite von 7 %-10 %.

Mit einem kleinen Schmunzeln erzählt Holger, dass diese Renditen ja nur mit kleinen Beträgen von unter 1000 Euro erreicht werden.

Ja, das stimmt Holger, aber was glaubst du wohl, warum viele P2P-Blogger mit so kleinen Beträgen arbeiten?

Unter den P2P-Investoren geht die Faustregel um, nicht mehr als 5 %-15 % seines Gesamtinvestments in P2P-Kredite zu stecken. Jedem ist das sehr hohe Risiko bewusst. Deshalb haben ja viele das Limit von 1000 Euro pro Plattform.

Aber schon bei fünf Plattformen ist man bei 5000 Euro. Und bei einer Rendite von 12 % im Jahr, bleibt da auch was übrig.

Kleinvieh macht auch Mist! Lass dir nichts einreden. Auf der einen Seite ist es sinnvoll 25 Euro in ETF Sparpläne zu stecken, aber 1000 Euro in P2P-Kredite ist Kleinvieh?

Holger will mit seinem Zendpot Podcast über Wege zur finanziellen Freiheit berichten. Es verwundert mich daher sehr, dass dann so über eine Geldanlage von 1000 Euro gesprochen wird.

Jeder Euro, den du sparst und investierst, lohnt sich. Auch ich finde, dass zuerst ein vernünftiges ETF- oder Aktien Depot aufgebaut werden sollte. Aber 1000 Euro sind für mich kein Kleinvieh. Egal ob ich damit 4 % oder 12 % Rendite mache.

Vermögen aufbauen beginnt im kleinen.

P2P-Kredite sind zu hoher Aufwand

Holger spricht an, dass der Aufwand mit der Anzahl der P2P-Plattformen zunimmt. Das ist natürlich korrekt. Aber wie bei allem, wenn es einem Spaß macht, ist das zu verschmerzen. Ich habe mich gerade im Februar wieder extrem schwergetan, ein paar Dividenden Titel – Dividenden Depot aufbauen mit nur einem Trade – zu finden. Aktienanalysen machen mir einfach keinen Spaß, deshalb investiere ich seit Jahren ganz passiv in ETFs.

Wenn ich mich 2-3 mal die Woche abends hinsetze und meine ganzen P2P-Plattformen und Crowdinvesting Plattformen durch klicke, dann macht mir das Spaß. Die 20-30 Minuten investiere ich regelmäßig gern. „Erheblich“ finde ich den Aufwand aber nicht.

„Erheblich“ empfand ich den Aufwand passende Dividendentitel zu finden.

„Der Aufwand“ liegt immer im eigenen Interesse. Ich bin aber bei 13 Plattformen aktiv, viele Investoren sind nur bei 2-3 P2P-Plattformen. Wenn die Autoinvestoren einmal sinnvoll eingestellt wurden, reicht es eigentlich sich alle 2-3 Wochen mal kurz einzuloggen und zu prüfen, ob alles sauber investiert wird.

Wer ein Aktiendepot mit 20-30 Einzeltitel hat, sollte hier ebenfalls einen ähnlichen Zeitaufwand investieren. Ein Unternehmen kann sich negativ entwickeln oder die vermeintlich Burggraben Aktie ist doch nicht so stabil wie gedacht.

Aber ja, ganz ohne Zeitaufwand lässt sich auch mit P2P-Krediten kein „Passives Einkommen“ generieren. Wer Vermögen aufbauen möchte, der muss etwas dafür tun – unabhängig von der Assetklasse.

Das hohe Risiko der P2P-Kredite

Holger stellt die Frage, warum kann ich auf Mintos 12 % Rendite im Jahr machen, wo doch aktuell gar keine Zinsen von Banken verlangt werden?

Da stell ich doch die direkte Gegenfrage: Wo nehmen Banken so gut wie keine Zinsen? Natürlich bieten Banken Kredite mit geringen Zinsen an aber

  1. Wer bekommt diese „beworbenen Zinsen“ überhaupt?
  2. Sind diese niedrigen Zinsen häufig für Häuslebauer oder für Autokäufe – also gebundene Zwecke! Oder in Kooperation mit dem Einzelhandel.

Die Stiftung Warentest hat im Juli 2017 gezeigt, dass der Dispozins in Deutschland im Schnitt bei 10 % lag. In der Spitze sogar bei 13 % p.a.
Und genau in dieser Kategorie liegen doch ein Gros der Verbraucherkredite (Payday Loans) der P2P-Plattformen. Denn diese Kredite haben:

  1. Kurze Laufzeit (7-30 Tage).
  2. Kleine Beträge (oft weniger als 100 Euro, nie über 1000 Euro).
  3. Keinen festen Verwendungszweck.
  4. Keine Sicherheiten.

Diese sogenannten Payday Loans werden in Osteuropa häufig zum Überbrücken für die nächste Gehaltszahlung (Payday = Lohntag/Zahltag) genutzt. Wenn z.B. Miete oder Nebenkostenabrechnungen anstehen.

Das alles hatte die Zendepot P2P Folge überhaupt nicht angesprochen. Holger hat zudem die deutschen „Null-Zinsen“ Versprechen mit einem bulgarischen Kredit verglichen.

In Osteuropa ist das Bankennetz nicht so ausgebaut und ausgeprägt, wie in Deutschland. Nicht umsonst haben sich hier zahllose sogenannte Nicht-Bankenkreditgeber etabliert, deren Kredite auf den P2P-Plattformen angeboten werden. Schau doch mal in Bulgarien, Kasachstan oder Georgien wie viele 0% Angebote du hier bei den Banken findest.

Zudem haben die Banken den Nachteil, dass sie viel zu unflexibel sind, viel zu langsam arbeiten und viel zu viel an Sicherheiten haben wollen. Die Darlehensanbahner vergeben in der Regel Online ihre Kredite, direkt auf die Bankkarten der Antragssteller. Der gesamte Prozess dauert selten länger als ein paar Minuten.

Aussage im Zendepot Podcast: „Das sind Leute mit keiner guten Bonität“

Als Nächstes sprach Holger die schlechte Bonität an, das seien Leute mit keiner guten Bonität.

Stell dir mal vor, du wärst einer der Kreditgeber und würdest Kredite vergeben. Du bist keine Bank, die „aus dem Nichts“ Geld schaffen kann. Du hast nur das Geld, das du verdienst.

An wen würdest du dein Geld verleihen? An arme Menschen mit schlechter Bonität? Wohl kaum, oder? Die Kreditgeber sind gewinnorientierte Unternehmen und keine Wohlfahrtsvereine. Mehr dazu findest du auch hier: P2P-Kredite nur für arme Menschen?

Hier hätte Holger für seine Zendepot P2P Folge etwas mehr überlegen können. Wer sein Geld an bonitätsschwache Kreditnehmer vergibt – der ist schnell weg vom Markt.

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Aufgrund der schwachen Bankstrukturen und der hohen Auflagen, nimmt die breite Bevölkerung die Dienstleistungen der Nicht-Banken Kreditgeber an.

Aber nicht nur die klassischen Verbrauchkredite werden in Anspruch genommen, sondern auch Autofinanzierungen oder Kredite für Immobilien.

Selbst Unternehmenskredite sind auf einigen P2P-Plattformen zu finden. Vor allem der Bereich der Rechnungsfinanzierung wird immer beliebter.

Holger in der Zendepot P2P-Folge: „Bonitätsprüfung erfolgt durch die P2P-Plattformen“

Der nächste dicke Patzer war die Aussage, die P2P-Plattformen würden die Bonitätsprüfung der Kreditnehmer selbst durchführen.

Hier zeigt sich, wie wenig Zeit und Energie in diese P2P-Kredite Folge von Zendepot geflossen ist.

Die Plattformen an sich prüfen die Kreditgeber! Haben aber mit der Kreditvergabe und der Bonitätsprüfung der Kreditnehmer gar nichts zu tun!

Es ist wirklich wichtig zu verstehen, dass die P2P-Plattformen von den Kreditgebern getrennt sind! Die P2P-Plattformen haben nichts mit den Kreditgebern und deren Kreditgeschäft zu tun.
Wobei es Konstellationen gibt, wo die Kreditgeber und die Plattform zum selben Konzern gehören, z.B. Twino, Viainvest, Robocash. Aber auch in dieser Konstellation prüft die Plattform keine Bonität der Kreditgeber!

Die einzige Ausnahme bieten Plattformen, die ohne Kreditgeber und ohne vorfinanzierte Kredite arbeiten. Das ist z.B. bei EstateGuru der Fall.

Zu guter Letzt – Die Moral-Keule!

Wie so oft bei P2P-Kredite hält, auch Zendepot den moralischen Zeigefinger hoch. In der Zendeport P2P Folge erklärt Holger – er will nicht Andere in ihrem desaströsen Konsumverhalten unterstützen. Und natürlich auch keine Start-ups am Leben erhalten, die kein vernünftiges Geschäftsmodell haben.

Aber Holger hält zum Glück noch fest, dass man auch als Aktionär harte Entscheidungen treffen muss. Über ETFs investierten viele von uns in Konsum, Militär, Atomkraft, Alkohol, Ausbeutung usw. Auch hier könnte man durchaus den Zeigefinger heben.

Auf den P2P-Plattformen gibt es immer mehr an Kreditarten und Vielfalt. P2P-Plattformen sind in den letzten Jahren zum festen Bestandteil in vielen Ländern geworden. Über die schnellen Kredite wird schnelle Liquidität bereitgestellt.

Es ist zum Glück jedem selbst überlassen. Du darfst dir das große Angebot an P2P-Krediten gerne anschauen und selbst beurteilen.

„P2P-Kredite sind nicht skalierbar“

Langsam anfangen und eigene Erfahrungen sammeln. Ich habe vor zwei Jahren mit 1000 Euro angefangen und bin nun bei über 10.000 Euro.

Holger stellt am Ende der Folge die Frage: „Was bringen mir 12 % von 2000 Euro?“

Ich kann es dir sagen, Holger. Das bringt dir 240 Euro Brutto Zinseinnahmen im Jahr!

P2P-Kredite sind sehr wohl skalierbar. Was ist falsch daran, ein Investment mit 500 Euro oder 1000 Euro zu testen? Bei ETF Sparplänen ist Holger auch immer mit dabei. Aber in der Zendepot P2P Folge ist es plötzlich „unsinnig“ mit kleinen Beträgen zu investieren?!

Ich muss Holger entschieden widersprechen. P2P-Kredite sind sehr gut skalierbar, gerade auf den großen P2P-Plattformen. Zudem zwingt einen niemanden nur 5% in P2P-Kredite zu investieren. Du kannst auch gern 100 % deines Geldes zu Mintos & Co überweisen. Abhalten tut dich keiner. Die Frage ist nur, ob das schlau ist?

Zu guter Letzt rät Holger, doch lieber in ETFs zu investieren.
Dazu kann ich nur sagen. Absolut richtiger Tipp. Ein ETF-Depot ist einem P2P-Portfolio definitiv vorzuziehen.
Aber Holger, ich kenne keinen einzigen P2P Investor, der nicht hauptsächlich an der Börse investiert ist.

In meinem Portfolio darf gerne mehr drin sein als nur ETFs. Ich weiß nicht, wie du das siehst. Aber ich freue mich über Investments, die auch unabhängig von der Börse funktionieren.

Wie bei so vielem im Leben, die gesunde Mischung macht’s.

Weitere Informationen zu P2P-Krediten

Wer mehr über P2P Kredite erfahren möchte, kann gern in meinen Artikeln stöbern, z.B.:

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Zeige Kommentare (13)
  • Ja mei, P2P und Crowd-Bashing ist wohl sehr trendy dieser Tage… Komischerweise trauen sich im die Leute eine artikel- oder in diesem Falle postcasttaugliche Meinung zu, die es selbst noch gar nicht probiert haben und dadurch teilweise gefährliches Halbwissen verbreiten.

    Ich fahre mit meinen mittlerweile mehr als 500€ P2P-Einnahmen im Monat ganz gut. Das Risiko ist mir klar, weswegen ich den prozentualen Anteil zwischen 10 und 15% halte. Der Haupteil meines Vermögens steckt in Wertpapieren. Wäre ich ohne den heißen Tipp von Holger aber gar nicht drauf gekommen ??

    Naja, was soll einer, der ETF-Kurse oder sowas verkauft (braucht man dafür n Kurs???) auch anderes predigen ?‍♂️

    Ich darf zumindest auf einem anderen ETF-Blog demnächst über P2P schreiben. Das nenne ich mal weltoffen ??

    Allen gute P2P-Investments und vergesst mir die ETF-Sparpläne nicht!

    Entspannte Grüße aus Ägypten! Hier würden meine P2P-Einnahmen schon fast für ein Monatsbudget reichen ??
    Vincent

    • Man kann sicher unterschiedlicher Meinung sein zu P2P Investments. Holger hat sicher eine sehr eindeutige (wo ist denn da das gefährliche Halbwissen?).
      Ja er verkauft einen Investor Kurs – mit ETFs als Vehikel – na und? Du brauchst diesen Kurs sicherlich nicht. Aber soll Menschen geben, die einen Bedarf haben zu einem souveränen Selbstentscheider zu werden und die können – müssen einen solchen Kurs dann kaufen.

      Viel Erfolg mit Deinen P2P Investments weiterhin.

  • „Die Stiftung Warentest hat im Juli 2017 gezeigt, dass der Dispozins in Deutschland im Schnitt bei 10% lag. In der Spitze sogar bei 13% p.a..
    Und genau in dieser Kategorie liegen doch ein Gros der Verbraucherkredite (Payday Loans) der P2P Plattformen.“

    10 – 13 % ist der kleine Teil des Kuchens den man als Investor auf P2P-Plattformen abbekommt, aber nicht was die Kreditnehmer zahlen – die liegen für gewöhnlich bei dreistelligen, manchmal vierstelligen, Zinssätzen wenn man die Gebühren einrechnet für Payday Loans in Osteuropa.
    Das Verhältnis ist also nicht grundlegend anders als bei einer Bank – der geben wir unser Geld für 0,01 – 0,5% (Tagesgeld) und sie verleiht es für 7 – 12% (Dispo) weiter. Nur ist bei Banken das Risiko auf beiden Seiten deutlich niedriger.
    Man darf schon die Bonität von Schuldnern hinterfragen, denen nichts übrig bleibt als für effektiv 1000% Geld leihen müssen um die Zeit bis zur nächsten Gehaltszahlung irgendwie zu überbrücken.

    • Moin Osmium,

      ich glaube du wolltest diesen Artikel hier kommentieren: https://hobbyinvestor.de/investieren-in-p2p-kredite-ohne-die-rueckkaufgarantie/ oder? Zumindest stammt dein Zitat aus diesem Artikel.

      Mit den 10%-13% Dispozinsen in Deutschland wollte ich lediglich aufzeigen, dass Deutschland nicht generell ein Null-Zins Land ist.

      Wie ich in meiner Rechnung mit Lendo und Banknote angegeben habe, arbeiten diese beiden Kreditgeber mit einem effektiv-Zins von rund 100%. Davon erhalten wir Investoren rund 12%, das ist Korrekt. Auch deine Angaben, dass manche Kreditgeber bis zu 4stellige Zinsen verlangen. Mir fällt da ad-hoc Robocash ein. Die Darlehensanbahner liegen bei rund 700%.
      Das ist in der Tat ein Wahnsinn und liegt jenseits der Wucherzinsen. Deshalb wird ja auch oft über die Moral diskutiert.

      Schöne Ostern
      Sebastian

  • Ich wünschte mir manchmal , daß ich genauso schnell schreiben und tippen könnte, wie ich denken kann. Denn so ziemlich genau das Gleiche, was du hier aufführst, habe ich mir während seines Podcasts auch gedacht: „Häää ? Was erzählt der da ???? 🙂 “
    Nur hätte ich das nie so ausführlich schreiben können, wie du es getan hast. Ihr Jungs habt einfach ein brachiales Wissen und kennt die Bergrifflichkeiten – was nicht heißt, das ihr nicht auch unfehlbar seid 😉
    Ich kenne mich jetzt nicht soooo tief in dieser Materie aus, wie ihr das tut. Ich vergleiche das (oder mich) mit einem Zehnkämpfer. Der kann auch von vielem vieles und es reicht, um im Allgemeinen GUT zu sein, aber es gibt keine Einzeldisziplin, in der er/ich SEHR GUT ist/bin. Ein Zehnkämpfer würde immernoch haushoch gegen Usain Bolt oder dem Zweitplatzierten verlieren 😀
    Doch ich hatte beim Hören die ganze Zeit das Gefühl, daß hier und da etwas nicht stimmt oder nicht stimmen kann.
    In diesem Facebook-Post (https://www.facebook.com/groups/p2pcommunity/permalink/1613891662058656/?comment_id=1613902438724245) hat sein Podcast auch ne ganz schöne Schlappe hinnehmen müssen.

    Gruß, Matthias

    • Moin Matthias,

      vielen Dank auch für dein Kommentar.
      Es geht mir gar nicht um unfehlbar oder nicht.
      Holger hat mit seiner grundsätzlichen Aussage völlig Recht. P2P Kredite sind eine sehr riskante Anlage. Niemand sollte ausschließlich in dieser Assetklasse investieren. Zudem sollte niemand ein zu großes Stück seines Kuchens in P2P Kredite investieren.
      Jeder darf sich natürlich seine Meinung bilden. Überhaupt kein Thema.
      Aber Holger erreicht mit seinem Podcast eine sehr, sehr große Zielgruppe. Da fand ich es sehr schade, dass ihm da ein paar Patzer unterlaufen sind.
      Natürlich kann nicht jeder in allen Dingen so tief drin sein, dass ist auch klar. Deshalb habe ich mir diese Ergänzung/Kritik erlaubt.
      Dein Beispiel mit dem Zehnkämpfer gefällt mir!

      Und das der Podcast in der P2P Facebook-Gruppe einen „auf den Deckel“ bekommt, war ja schon vorbestimmt 🙂

      Dir auch ein schönes Osterfest

      Sebastian

  • Um die Emotionen aus dem ganzen raus zu nehmen ist es sicher nicht falsch die Risiko Seite zu betrachten – Buyback hattes du ja schon aufgezeigt – das Risiko an der Stelle halte ich für zielich unkalkulierbar.
    Andere Plattformen die offen ihre Ausfälle kommunizieren kann man zumindest was die Historie angeht jedoch ganz gut bewerten.
    Genau dazu habe ich einen ich einen etwas längeren Artikel zur Ausfallrate und Eintrittswahrscheinlichkeit von P2P Kreditausfällen erarbeitet – mit dem Ziel eine Renditeprognose zu erstellen
    Das kann auch ganz schön ernüchtern – vor allem wenn man mit kleinen Portfolios arbeitet und auf Plattformen mit hohen Ausfallraten …..

    • Moin tbee,

      Geldanlage ohne Emotionen? Geht das überhaupt 😉
      Interessanten Artikel den du da über die Ausfallrate und Eintrittswahrscheinlichkeit geschrieben hast!

      Schöne Grüße
      Sebastian

  • Der Ausfall von Eurocent auf Mintos ist genauso wenig ein Totalausfall wie die Insolvenz eines Unternehmens im MSCI World einen ganzen ETF zum Totalausfall macht. 🙂

    Und das Zinsniveau kann man ganz einfach aus das unterentwickelte Bankenwesen in vielen Ländern zurückführen, genauso wie auch die (gehedgten) Investitionen in andere Währungen, bei denen auch ein anderes Zinsniveau herrscht. Wer denkt, dass Deutschland repräsentativ ist, sollte mal seine Scheuklappen abnehmen.

    Genauso wie das mit den Konsumkrediten. Ich habe in meinem P2P Portfolio vielleicht 20% Konsumkredite. Da hat sich dieser Holger wohl nicht wirklich Plattformen angeschaut, sonst würde er einen solchen Blödsinn nicht schreiben.

    • Hi Flurry,

      In der Tat, kann man Eurocent nicht als Totalausfall auf Mintos beziehen. Aber Investoren die in Eurocent Kredite investiert haben, werden wohl bangen müssen, ob sie alles wiedersehen werden.

      Und ja, das Bankenwesen ist nicht überall so ausgeprägt wie in Deutschland. Das sieht man ja schon relativ gut im Polen- oder Tschechien-Urlaub. Wenn man hier mal auf der Suche nach einer Bankfiliale war, da kann man gut nach suchen 🙂
      Auch das viele P2P Kredite nur als Verbraucherkredite ansehen, zeugt davon, dass viele sich nicht ausreichend informieren.
      Dazu gibt es hier auch einen schönen Artikel: https://hobbyinvestor.de/die-vielfalt-der-p2p-kredite/ wo ich versucht habe mal aufzulisten, wo man überall sein Geld investieren kann. Denn es gibt viel mehr als nur die typischen Verbraucherkredite, auch wenn diese einen Großteil ausmachen, keine Frage.

      Schöne Grüße
      Sebastian

  • Ich denke, man sieht hier ganz schön, warum mehrere Meinungen und Erfahrungen wichtig sind. Dein Beitrag ist sozusagen eine „Regulierung“. Ich bin erst knapp 3 Monate wirklich bei P2P dabei – genau deshalb ist es wichtig, solche Gegendarstellungen zu lesen.

    danke und lg
    Johannes

  • Man stelle eine provokante These auf, möglichst zu einem gerade immer beliebter werdenden Thema und erfreue sich derer Reaktionen. Dadurch, dass Du auf die Folge verlinkst, bescherst Du dem Autor somit zu noch mehr Aufmerksamkeit, was sicherlich auch beabsichtigt war (kein Vorwurf an Dich). Ich glaube ich schreibe auch mal einen Blogbeitrag zu dem Thema „Warum ich niemals in ETFs investieren werde“ mit falschen Behauptungen und provokanten Thesen 😉

    PS: Ich bin übrigens aussschließlich auf P2P- sowie Crowdfunding-Plattformen investiert, wobei sich das in etwa die Waage hält.

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